Trauer um Hans-Wilhelm Güsgen
Abschiedsgedanken anlässlich des Todes von Herrn Hans Wilhelm Güsgen, von
Herbert Habenicht
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP-Stadtratsfraktion Hameln
„Hans Wilhelm Güsgen ist verstorben. Die Stadt Hameln, besonders die Ortschaft Klein-Berkel verliert eine Persönlichkeit, die Außergewöhnliches für unsere Gesellschaft geleistet hat.
Der deutsche Staat ehrte Herrn Güsgen dafür im Jahr 2015 mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland. Diese Auszeichnung steht für einen Menschen, der seine Fähigkeiten und Überzeugungen zum Wohle seiner Heimat eingesetzt hat.
Hans Wilhelm Güsgen hat wirklich Außergewöhnliches geleistet und sich somit den Respekt verdient, den diese Auszeichnung symbolisiert.
Schon ein Blick in seine Vita lässt den verdienstvollen Menschen erkennen.
So leistete er als Bundeswehrsoldat den Dienst über die Zeit der Wehrpflicht hinaus. Sein berufliches Engagement war mehr als die Leitung seines eigenen Betriebes. Er engagierte sich z.B. in den Prüfungsausschüssen seines Berufstandes.
Überragend war sein Einsatz für seine Heimat, das Dorf Klein-Berkel. Den örtlichen Heimatverein „Barchhusen“ führte er über zwei Jahrzehnte an.
Sein soziales Engagement zeigte sich besonders in der Arbeit für den Sozialverband Deutschland (SoVD).
Lebensbestimmend war sein Wirken in der FDP, viele Jahrzehnte als Parteimitglied, 30 Jahre als Ratsherr der Stadt Hameln und fast 40 Jahre als Abgeordneter im Ortsrat Klein Berkel.
Hans Wilhelm Güsgen stand bei diesen Institutionen in führender Position und so gelang es ihm, sein gesellschaftliches Handeln auf viele Köpfe zu multiplizieren. Durch seine Persönlichkeit schafft er es, dass viele Menschen sich organisiert für andere einsetzen konnten.
Nein, er war nicht „Everybody’s Darling“. Anfeindungen durch politischen Gegner, manchmal durch die Presse und bisweilen durch Bürger der Stadt sind darauf zurückzuführen, dass er oft unverblümt und ohne Schnörkel die Wahrheit sagte und auch Wahrheiten formulierte, die andere nur ungern hören wollten.
Aber ist es nicht genau das, was unserer heutigen Gesellschaft fehlt? Wird nicht zu sehr darauf Rücksicht genommen, was „politisch korrekt“ ist und was in den sogenannten „Mainstream“ passt. Hans Wilhelm Güsgen ließ sich nicht beirren und verschaffte sich dadurch Respekt.
Seine Reden vor dem Stadtparlament zeigten seine Persönlichkeit. Meist frei gehalten, hoch aktuell, mit fundiertem Hintergrundwissen. Oft auch bissig und den politischen Gegner nicht schonend. Aber niemals mit Häme und Schadenfreude.
Respekt erwirbt man sich nicht durch schnelles, unstetiges Handeln. Respekt erfordert einen langanhaltenden Einsatz für andere Menschen, also für die Gesellschaft.
Hans Wilhelm Güsgen war so ein Mensch, der sein Handeln nach dem Wohl anderer ausrichtete, der oft sehr pragmatisch handelte und damit manchmal aneckte, aber dennoch sehr häufig erfolgreich war.
Beispiele für gelungene politische Entscheidungen sind der Bau der Stadtgalerie, die Renovierung der Fußgängerzone, sein Kampf für das Hochzeitshaus und zahlreiche sinnvolle Vorhaben besonders in Klein Berkel.
Zu seinem respektvollen Verhalten gehörte auch, dass er erkannte, nicht allein auf der Welt zu sein. Jeder ist auf andere Menschen angewiesen. Hans Wilhelm Güsgen hatte das Glück, dass er sich auf andere verlassen konnte.
Stellvertretend für viele sei nur ein Mensch genannt, ohne den er nicht so erfolgreich gewesen wäre: Seine Ehefrau Ina Loth.
Hier arbeiteten zwei starke Menschen zum Wohl unserer Gesellschaft sehr eng zusammen.
Außerordentlicher Dank gebührt Ina Loth, sie hat Hans Wilhelm Güsgen zum Erfolg geführt.
Für Hans Wilhelm Güsgen gilt:
Er hat Respekt und Anerkennung verdient. Er wird dieser Gesellschaft fehlen.“
Diesen Worten schließt sich der Kreisverband der FDP Hameln-Pyrmont an. Hans Wilhelm Güsgen war ein engagierter Liberaler, ein leidenschaftlicher Kommunalpolitiker, ein Mensch mit dem man gerne diskutierte und gerne Seite an Seite für die Zukunft unserer Region arbeitete. Sein Tod ist für die Liberale Familie ein schwerer Verlust. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei seiner Frau und seiner ganzen Familie, denen wir in diesen schweren Stunden viel Kraft wünschen.
Jacqueline Krüger
Kreisvorsitzende FDP Hameln Pyrmont